Faszination Drachenboot
Exotische Boote mit bunten Drachenköpfen und –schwänzen. Laut dröhnende Trommelschläge. Einpeitschende Schlachtrufe Und 20 Paddler, die im gleichen Takt durch das Wasser ziehen: Haben Sie schon mal ein Drachenboot gesehen? Oder sogar drin gesessen? Nein? Dann haben Sie etwas verpasst. Denn das Drachenboot-Paddeln bietet nicht nur Zuschauern, sondern vor allem Aktiven ein unvergleichliches Erlebnis.
Fun & Erlebnis
Drachenboot-Sport ist die Verbindung von Tempo und Dynamik mit exotischem Flair, körperlicher Höchstleistung im Team und spannenden Rennen in reich geschmückten Booten. Hinter den traditionellen Drachenboot-Rennen verbirgt sich eine über 2000 Jahre alte chinesische Legende.
Drachenboot?! – Was nach einem Feuer speienden Ungetüm klingt, ist ein 12,49 m langes Drachenboot, in dem ein Team aus 16-20 – paarweise in Fahrtrichtung sitzenden – Paddlern Platz hat. Während die Sportler mit ihren Stechpaddeln für die nötige Geschwindigkeit sorgen und das Drachenboot antreiben, garantiert der Trommler im Bug den richtigen Takt. Den Kurs hält der Steuermann, stehend auf dem Heck des Bootes.
Ganz nach alter Tradition ist das grellrot/ goldfarben bemalte Boot mit einem bunten Drachenkopf und einem Drachenschwanz aus Holz geschmückt.
Drachenboot fahren ist “in”, weil es attraktiv, exotisch und ungeheuer „Adrenalin treibend“ ist.
Alle in einem Boot
Der Teamgeist, der im Drachenboot geweckt wird, das gemeinsame Erleben von Natur und Spaß sowie der kollektive Wille, siegen zu wollen, lassen in jeder Gruppe ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit entstehen.
Drachenboot ist ein riesiger Spaß für die aktiven Paddler. Neben der sportlichen Herausforderung hat der Drachenboot-Sport noch einen tieferen Sinn. Nicht von ungefähr kommt das Motto „Wir sitzen alle in einem Boot“. Vor diesem Hintergrund ist das Drachenbootfahren ein optimales Teambuilding.
Legenden, Mythen, Rituale
Viele Legenden ranken sich um den Ursprung von Drachenboot-Festivals. Die Geschichte des Drachenbootes führt uns zurück ins 3. Jahrhundert vor Christus. Zu dieser Zeit lebte im chinesischen Königreich ein Minister und Poet, namens Qu Yuan. Er forderte eine Landesreform, da er sah, wie sehr das Volk litt. Kein Wunder, dass beim Volk außerordentlich beliebt war, bei seinem König jedoch in Ungnade fiel. Dieser entließ ihn sogar und verbannte ihn vom Königshof.
Aus Verzweiflung über die Missstände im Land und seine ungerechtfertigte Verbannung stürzte sich Qu Yuan am 5. Tag des 5. Monats in die Fluten des Flusses Mi-Lo.
Die Legende besagt, dass hunderte einheimischer Fischer versuchten, ihn zu retten und sich mit ihren Booten ein Wettrennen lieferten. Um Qu Yuans Körper vor den gefräßigen Fischen zu schützen, schlugen sie laut die Trommeln und mit ihren Paddeln wild aufs Wasser. Vergeblich…
Eine lieb gewonnene Tradition
Seitdem wird Jahr für Jahr die symbolische Suche nach dem Geist des Poeten und Volkshelden in Form von Drachenboot-Festivals fortgesetzt. Jedes Jahr im Mai oder Juni am fünften Tag des fünften Mondmonats wird Qu Yuans gedacht. Diese, in der chinesischen Glaubensvorstellung bis heute fest verankerte Tradition, im Symbol des Drachens, soll Regen, reiche Ernte, Gesundheit und Glück bringen.
Eine jede größere Drachenbootveranstaltung wird mit einer bestimmten Zeremonie eröffnet. Bis zum heutigen Tage ist es fest verankertes Ritual, den Drachen durch das Ausmalen des Auges zu erwecken.
Tage vor dem Rennen halten taoistische Priester eine Zeremonie ab. Der Priester sticht den Säbel in den Fu Zhou – einen Geldschein, der mit mystischen Schriftzeichen verziert ist. Dann werden Kopf, Schwanz, Rumpf und Trommel mit dem Säbel berührt – begleitet vom Klingen einer Glocke und magischem Sprechgesang. Anschließend wird das Papiergeld verbrannt und der magische Sand auf den Drachenkopf gestreut. Eine hohe Persönlichkeit darf die Stellen kennzeichnen, an denen sich die Augen des Drachen befinden sollen. Diese werden dann mit roter Farbe ausgemalt.
Dieses Ritual soll Erfolg und Glück für die bevorstehenden Regatten versprechen.